Picton – 02.03.2009

Heute gibt es mal einen Blog in Zwei Teilen. Teil 1 mit der Radfahrt bis nach Picton jetzt am Nachmittag (Ortszeit), Teil 2 mit der Fährenüberfahrt nach Wellington am späten Abend oder morgen früh.
In einem Satz: Ein fantastischer Tag. Die Hauptakteure dabei (in völlig wirrer Reihenfolge): Sonnenschein, Wärme, Westwind, gutes Frühstück, tollste Landschaft, Zitronenkuchen und vielleicht noch ein paar mehr, die ich jetzt gerade vergessen habe.
Aber der Reihe nach. Die Schlafgewohnheiten konnte ich letzte Nacht etwa genauer analysieren. Der Psycho ging um halb elf ins Bett und eine halbe Stunde später hätte Greenpeace mit Transparenten “Save the forests!” auf der Matte stehen müssen, da hatte der schon die erste Lichtung freigeräumt. Um Punkt 3 Uhr kam zumindest einer von den Youngstern und machte die große Neonleuchte an der Decke an. Lag dann kurz danach im Bett und klickerte fleißig SMS. Tastentöne natürlich nicht abgestellt. Herr, lass Hirn vom Himmel regnen. Die Zeit erklärt aber auch, warum die Jungs bis Mittag in der Kiste liegen.
Zum Frühstück wieder lecker Baguette und die Honig-Nutella-Connection hat sich mittlerweile um Himbeer-Marmelade vergrößert.
Um halb zehn war Abfahrt. Die ersten 12 km flach an der Küste nach Norden. Es war gerade Ebbe und dieser Teil des Hafens war bis zu dem Damm weiter draußen komplett trocken gefallen.
Dann ging es die erste Asphaltblase (100 hm) hoch, halb wieder runter, eine ausgewachsene Asphaltblase auf 350 m wieder rauf, wieder fast runter und die letzte auf 250 m hoch. Ab km 42 ging es eigentlich nur runter oder flach bis nach Havelock bei 74 km. Kleine Anstiege in der Größenordnung norddeutscher Deichhöhen mal außer Acht gelassen. Die Landschaft war bis dahin ganz schick, aber zu überragend fehlte noch ein bisschen. Die scheinen ihr Geld hier mit dem Abholzen und wieder Anpflanzen von Bäumen zu verdienen. Viele kahle Hügel oder wieder aufgeforsteter Nadelwald (der wächst ja so wunderbar schnell), zwischendrin auch mal der ursprüngliche Laubwald.
In Havelock gab es dann cyclist’s lunch: Eine Cola, eine große Schale Milchkaffee und zwei Stücke richtig leckeren Zitronenkuchen. Da die Fähre erst um 18 Uhr geht, hatte ich auch Zeit ohne Ende. Die Landschaft veränderte sich schon, die ersten Sunde der Marlborough Sounds waren zu sehen.
Hinter Havelock verlässt man den Highway und fährt auf den Queen Charlotte Drive. Diese letzten 35 km sind der Hammer, wie ihr schon allein an der Menge der Fotos nach dem Zitronenkuchen sehen könnt. Es geht einen Hügel hoch, dort oben ist ein Aussichtspunkt, danach sanft wieder runter und unten am Sund weiter. In Linkwater verlässt man den einen Sund und kommt an den nächsten, an dem es immer wieder ein Stück hoch und runter geht. Das ganze inmitten von Wald, Palmen und riesigen Farnen. Höchste Punkte dürften ca. 100 m drüber liegen. Die Anstiege bis Picton merkt man aber gar nicht, das ist wie eine Achterbahnfahrt und in Picton denke ich nur, “schade, das hätte noch lange so weitergehen können”. Zwischendurch mache ich etliche Stops zum Fotografieren.
Mein Fährticket habe ich auch schon, nun sitze ich hier mit ein paar Cookies an der hübschen Strandpromenade von Picton und schreibe das hier zusammen. Um 17:30 ist dann Boarding. Meine Fähre sehe ich gerade einlaufen.

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