Scheiß die Wand an, war das geil heute. Diesen Blogeintrag muss ich genauso wie den Facebook-Post von vorhin beginnen.
In aller Frühe habe ich mich um 7 Uhr von der YHA auf den Weg zur Fähre gemacht. Dabei eime junge Österreicherin getroffen, die mit einem “na ja”-Rad auf die Fähre eincheckte. Rudimentäre Packtaschen, ein Zelt quer hintendrauf und einen großen Rucksack auf dem Rücken. Sie wollte damit aber tatsächlich Radreisen. Ausßerdem ein weiterer Deutscher mit einem Velotraum-Rad und zwei (!) Vorbauten übereinander. Am unteren die Befestigung für die Ortlien-Lenkertasche und am oberen noch ein Triathlon-Auflieger.
Die Überfahrt war ruhig und sonnig, immer wieder schön, durch den Sund zu schîppern. Um 12:15 konnte ich mich dann auf den Weg nach Nelson machen. Auf dem Queen Charlotte Drive geht es immer mal ein wenig hoch und runter, am Anfang und Ende stehen jeweils ein Anstieg mit anschließender Abfahrt von 100-150 hm. Der Wind kam leider auch heute meist von vorne. In Havelock geht es dann für 18 km auf den SH 6, bis man an der Pelorus Bridge ist. Wieder voller, aber alles sehr viel angenehmer als auf der Nordinsel. An der Pelorus Bridge war der Ort der Entscheidung. Entweder über die Hauptstraße weiter oder links abbiegen in die Maungatapu Road (später nur noch “Track”). Wäre ich Hauptstraße gefahren, hätte ich mich auf jeden Fall geärgert, nicht die Schotterstraße genommen zu haben. Bei der Schotterstraße 50:50, sich zu ärgern. Also Schotterstraße. Die fing allerdings schon 3 km später an. Hatte gedacht, es ginge bis zum Maungatapu Track noch asphaltiert weiter. Na dann eben so. Nach 66 km ging dann der steile Track los. Bis knapp 400 m Höhe konnte ich alles gut fahren, dann wurde es aber so steil und ein so grober Schotter/Geröll, dass ich nur noch kurze Passagen fahren konnte. 250 hm schieben habe ich zuletzt mit Meik zum Stahlhaus am Königssee gemacht. Während mein Knie das Radeln problemlos abkann, hat es beim Schieben mit 30 kg (Rad und Gepäck) doch ziemlich gelitten. Irgendwann war ich oben. Runter ging es wieder mit grobem Belag und 350 hm auf den ersten 2 km. Mit dem Gepäck, ohne Federung und den nur 47 mm breiten Reifen mussten die Bremsen gut arbeiten. Nach 3 km schob mir noch ein Radler entgegen, der noch 550 hm vor sich hatte und auch wieder runter musste zum Zelten. War so gegen 19 Uhr – viel Spaß. Am Ende kamen noch ein paar fiese kleine Anstiege um einen See herum, die ich nicht mehr gebraut hätte. Waren aber einfach da. So kamen heute 30 km Schotter zusammen. 20:20 Uhr war ich im Backpackers. Schnell in den Supermarkt, geduscht und Nudeln gekocht.
Morgen dann 90 km auf der Straße ins 700 m hoch gelegene St Arnaud, bevor es übermorgen auf die Rainbow Road geht. Dort sind die 85 km Schotter aber nicht so übel und steil wie heute. Nur ein kurzes steiles Stück am Island Saddle.
Bilder von heute kommen noch, muss jetzt erstmal schlafen.