Gut gestärkt geht es ans Bloggen. Das erste Beck’s des Abends habe ich auf Thomas getrunken, der mir zum schwimmerischen Wiedereinstieg bei den Orscheler Monday-Night-Schlägereien noch zwei Wochen Welpenschutz gegeben hat und lieber selber ins Trainingslager fährt. Dazu habe ich die Extraportion Reis von gestern mit einem Glas Thai Green Curry aus dem Supermarkt und geschnetzeltem NZ Chicken Schnitzel ergänzt und das schmeckte viel besser als das komische Chinesenzeug von gestern. Dabei musste ich mir Öl noch schnorren und Gewürze zum Fleisch anbraten sind bei mir natürlich auch nicht vorhanden gewesen.
Das waren aber nicht die beeindruckenden Dinge des heutigen Tages. Der begann während des Frühstücks mit einem kurzen aber kräftigen Schauer, in der Nacht hatte es auch schon mal geregnet.
Um 9 Uhr startete die Bustour zum Cape Reinga und zum Ninety Mile Beach. Erster Stop war das Ancient Kauri Centre, in dem in einen Kauristamm eine innenliegende Wendeltreppe reingeschnitzt war. Ansonsten konnte man dort jede Menge Krempel kaufen, der irgendwie mit Kauriholz oder zumindest mit NZ zu tun hat. Unter anderem auch das, was auf Bild 224 in einer Papptüte steckt und mit Sicherheit jemanden von euch dort zu Hause erfreuen wird. Ich sage aber nicht wen und auch nicht, was es ist. Soll ja spannend bleiben. Nur soviel: Diesmal ist es im Gegensatz zu Wellington keine Flasche Bier.
Als nächstes sind wir in den Gumdigger-Park gefahren. Gum ist Bernstein, der aus den Absonderungen der Wurzeln des Kauribaums entsteht und hier zigtausend Jahre alt ist. Dafür haben die hier Löcher gegraben, wie auf einigen Fotos zu sehen ist. Dort sind auch wieder junge Kauris angepflanzt worden. Die wachsen 4 Wochen im Jahr (November) und machen dann wieder 11 Monate Pause. Am Anfang sind sie unten und oben belaubt, erst wenn sie überall durchgewachsen und in ihrer Umgebung die Größten sind, konzentrieren sie sich darauf, das Licht von oben einzusammeln, werfen die unteren Zweige ab und kommen so zu der typischen Kauri-Form. Hoffe, das so richtig verstanden zu haben.
Weiter geht es zu einem kurzen Abstecher an einen Strand der Ostküste. Hier ist ein Siliziumsand, der zur Glasherstellung verwendet wird. Unglaublich, wie fein der ist! Die Straße zum Cape Reinga geht 20 km vor dem Cape in eine unbefestigte Schotterstraße über, erst die letzten paar km sind wieder asphaltiert. Vor dem Cape nehmen wir aber noch schnell den Schotterweg nach rechts, der uns in eine Bucht führt, wo wir das Mittagessen (Sandwich, aber ganz ok) bekommen. Direkt als wir wieder im Bus saßen, gab es noch einen Schauer, das war es dann aber auch. Beim Cape Reinga stoppen wir für 40 Minuten, genug Zeit, um zu dem berühmten Leuchtturm zu gehen und von überall schöne Fotos zu schießen. Die Sonnenkollektoren an der Nordseite stören das schöne Bild ein wenig, sind aber aus energetischer Sicht dort sicher am besten angebracht. Außerdem treffen vor der Küste die Wellen der Tasman Sea und des Pazifik aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander.
Weiter führt uns die Fahrt zuerst die Straße entlang und dann durch einen Fluss (eher Rinnsal) an die Westküste. Zunächst sind noch Dünen von ca. 30 m Höhe, die uns den Blick aufs Meer versperren. Aber ob man die durch Runterfahren auf Plastikschlitten soweit abtragen kann, wage ich zu bezweifeln. Die dort erreichten Geschwindigkeiten können vielleicht noch mit einer einfachen blauen Skipiste mithalten, als Radfahrer oder selbst mit meinen rudimentären Skifähigkeiten ist man andere Geschwindigkeiten gewohnt. Deshalb bin ich auch kein zweites mal dort hochgekrabbelt (Lift gab es nicht). Kurz danach haben wir den Ninety Mile Beach erreicht. Der Sand ist ziemlich fest, der Busfahrer ist fast immer ganz normal wie auf einer Straße gefahren, nur an den Bacheinläufen von der Seite gab es immer eine kleine Stufe, so dass er abbremsen musste. So ein langer Strand, der eigentlich nur von Autos benutzt wird, ist schon irgendwie irre. Nach dem Strandabenteuer fahren alle Busse und Geländewagen zum Waschen und Entsalzen auf den Parkplatz des Ancient Kauri Centre. Kurz danach (nach 7,5 Stunden) war eine richtig klasse Tour auch schon zu Ende.
Der Busfahrer war ein richtig uriger Maori. Zunächst hat er uns einfach mal eine Runde auf Maori zugetextet, bis er irgendwann auf englisch weitermachte. Hatte eine Menge gute Witze und Geschichten zu erzählen und ab und an hat er uns ein Maori-Lied gesungen.
Es war auf jeden Fall die absolut richtige Entscheidung, diese Tour zu machen, anstatt mit dem Rad dort hoch zu fahren. Am Anfang stehen noch die Schilder “most northern …” (tavern, golf course, …) um die Wette da und danach ist es nur noch hügeliges Weideland. Da wären auch viele, viele Höhenmeter zusammengekommen, der Zipfel da oben ist nämlich alles andere als flach und eben. Die Abstecher zur Seite hätte man mit dem Rad sicher auch nicht gemacht und der Ninety Mile Beach wäre gar nicht möglich gewesen. Dementsprechend: Alles richtig gemacht.
Für morgen freue ich mich auf 100 km Radeln, übermorgen nur 27 km plus Sightseeing, denn die Jugendherberge in Pahia ist auch gebucht.
Ganz viele Grüße von dort, wo abends um 19 Uhr immer noch 25 Grad herrschen :-).
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