22.01.2017 – Queenstown

Als ich um 8 Uhr aufstehe, regnet es immer noch. Beim Frühstück sehe ich im Wetterbericht, dass hier in Queenstown aktuell nur 6,4 Grad sind. Der Regen soll zwar nachlassen bis aufhören, aber es kommt keine Vorfreude auf die Bootsfahrt zur Mt Nicholas Station und die anschließende Fahrt über 73 km Schotterpiste plus 15 km normale Straße auf. Könnte eine matschige Sache werden, zudem ist mal wieder knackiger Gegenwind angesagt. Also spiel ich mit dem Gedanken, es einfach sein zu lassen. Online schnell die Bettenlage in dieser YHA überprüft und es sind noch Betten verfügbar. Schnell zu Rezeption marschiert und um eine Nacht verlängert. Ist allerdings mit Zimmerwechsel verbunden, deshalb muss ich um 10 Uhr zunächst auschecken und kann erst um 14:30 Uhr wieder einchecken. Dem gebuchten Hotel in Mossburn schreibe ich eine E-Mail, dass ich wegen der Wetterlage meine Pläne ändern musste und nicht kommen kann. Wenn ich die Übernachtung trotzdem voll oder teilweise zahlen müsste, sollen sie Bescheid geben, dass ich ihnen meine Kreditkartendaten schicke. Ball liegt bei ihnen und schlimmstenfalls habe ich 95 $ für die Fähre und das Zimmer versemmelt. Hätte sich aber nicht gelohnt, eine blöde Tour zu machen, nur weil es schon bezahlt ist. Zur Bootsfahrt gehe ich einfach nicht hin. Dafür, dass da locker 20 Emails mit zwei Anbietern geschrieben wurdem, bleibt am Ende nur, dass ich meine 35 $ bezahlt habe (Ergänzung: gab mittlerweile eine E-Mail-Antwort, dass die Hotel-Stornierung sogar kostenlos war – sehr nett!).

Als der Regen aufhört, kann man auch die Berge teilweise wieder sehen. Die Schneefallgrenze ist erneut gesunken. An Hand der Höhenangaben in der Karte für die gegenüberliegenden Berge schätze ich, dass bis auf 1500 m runter satt Neuschnee liegt. Gestern war da noch nichts dergleichen.

Morgen werde ich nach Kingston am Südende des Sees fahren, wo das Zimmer eh schon bezahlt ist. Eine 50 km kurze Tour, die nur ein paar Miniwellen aufweist. Von dort muss ich am Dienstag entscheiden, ob ich die leicht wellige und verkehrsreiche Hauptstraße (zunächst gut 40 km wieder zurück) oder die nahezu verkehrsfreie und geschotterte Nevis Road nehme, die aber zwei richtig fette Berge drin hat. Beide Strecken sind 95 km lang. Ich tendiere bei dem wenig hochsommerlichen Wetter eher zur einfacheren Straßen-Variante. Die führt auch an “meiner” Bunji-Brücke vorbei, von der ich mal runtergehüpft bin, könnte man mal ein bisschen zugucken.

Grundsätzlich führt mich der Weg von Kingston an ziemlich kontinuierlich in nordöstlicher Richtung nach Christchurch. Für Südwestwind wäre ich also sehr dankbar!

Heute Abend gab es mal Nudeln mit Carbonara-Sauce. Wollte mir eigentlich wieder ein fettes Steak in die Pfanne hauen, aber der FourSquare als kleiner und leider einziger Supermarkt im innerörtlichen Bereich hatte nur blödes Zeug oder (Groß-)Familienpackungen. Die großen, günstigeren Supermärkte befinden sich alle eher draußen in Richtung Frankton/Flugplatz. Da komme ich übermorgen auf halbem Etappenweg vorbei und werde ggf. dann schon was einkaufen.

Es ist irgendwie den ganzen Tag nicht aufgerissen sondern tröpfelt mit Pausen so vor sich hin. Schade um die geplante Etappe, aber das war die richtige Entscheidung.

Wenn ich gleich ins Bett gehe, dann mit der Hoffnung, dass die paar deutschen Kiddies, die hier in der Lounge in meinem Rücken sitzen und mit den ersten paar Bieren schon der Kopfrechenfähigkeiten verlustig wurden (wie viel mal 0,33 Liter …?), nicht im gleichen Zimmer wie ich untergebracht sind.

Dieser Beitrag wurde unter Kiwi-Tour 2016/17 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.