30.01.2011 – Hobart

Der letzte Tag bricht an. Ich stehe auf,ziehe mir die Unterhose an, da kommt von Sebastian nur “falsche Hose, wir gehen heute morgen ins Wasser”. Ok, Badehose an. Aber es war nur ganz kurz eintauchen und wieder raus. Anschließend aber ein gutes Gefühl. Nach dem Frühstück aus Kaffee und Müsliriegeln sind wir aufgebrochen. Während unseres Frühstücks am Steg hörten wir jedoch noch ein Geräusch und anschließend war eine draußen liegende Tüte mit Müll wild verteilt vor der Hütte. Die Tagesetappe führt uns mehr oder weniger nah am See durch den Wald. Einmal kann ich gerade noch meinen Hacken vom Aufsetzen bewahren, sonst wäre ich der kleinen braunen über den Weg huschenden Schlange auf den Schwanz getreten. Hätte sie wohl unlustig gefunden. Weitere Schlangen bleiben uns an dem Tag erspart. Nur ein igelähnliches Viech mit längerem Rüssel treffen wir noch. Der igelt sich aber an einer Baumwurzel ein und verharrt so. Um die Mittagszeit kommen wir in Cynthia Bay an, auf dem letzten Kilometer kündigt sich die Zivilisation bereits durch Flip-Flop-tragende Daywalker an. Das erste nach der Rückmeldung im Logbuch ist ein kaltes Bier für 7 Dollar. Eigentlich nur 3,50, denn das knallt rein für zwei. Im Anschluss noch eine Portion Fish & Chips, damit ist die erste Grundversorgung gemacht.
Nach etwas Abhängen mache ich mich auf die letzten 5 km auf der Straße zum Derwent Bridge Hotel, von wo aus ich den Bus gebucht habe. Der kommt zwar auch in Cynthia Bay vorbei, aber lieber kein Durcheinander produzieren. Ursprünglich war ja geplant, bereits am Vorabend dort ins Hotel zur Übernachtung zu gehen. Das wäre aber ein sehr langer Tag geworden, dazu noch viel Geld fürs Hotel ausgegeben und es wäre auch ein eher langweiliger Sonntag geworden. Nach dem halben Weg überholte mich das Ehepaar, das an der Echo Point Hut gezeltet hatte und nahm mich in ihrem 80er-Jahre Toyota Corolla bis Derwent Bridge mit. Dort verbrachte ich die restliche Zeit im Cafe, hatte leider weiterhin keinen Handy-Empfang und gegen 17:30 kam der Bus. Mit einem heißen Reifen durch die Berge lieferte der uns um 20 Uhr in Hobart ab. Noch 10 Minuten zu Fuß in die YHA und dann gab es endlich eine Dusche. Den Tag haben wir dann mit einigen Leuten und einigen Bieren am Hafen ausklingen lassen. Anna, die ich in Pelion Hut getroffen hatte und die dann mit zum Mount Ossa gewandert ist und schon einen Tag “Rückstand” auf mich hatte, hat am letzten Tag noch einen rausgehauen. Da die Fähre eher unsicher war, ob sie kommt und noch Plätze frei hat und ihr die 38 Dollar auch recht teuer erschienen, ist sie lieber die letzen 16 km am See enlang gewandert, ist dann per Anhalter nach Hobart und kam gerade in die YHA, als ich fertig geduscht hatte. Es waren so einige Leute, die man zwischendurch getroffen hatte, hier eingekehrt.
Auf dem Rückweg im Bus war es richtig schade, dass man sich nach 4-5 herrlichen Tagen im Busch wieder der Zivilisation näherte.
Fazit: Eine der geilsten Touren und Erfahrungen, die ich je gemacht habe und ich würde sie jedem Australien-Reisenden ans Herz legen.

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