27.01.2011 – Pelion Hut

Die Nacht war ganz schön kalt. Obwohl ich nicht zu den kälteempfindlichen gehöre, habe ich mir doch den Schlafsack bis auf ein Gesichtsloch zugezogen. Auf der harten Matratze mit gut 20 Leuten in einem Raum und genügend Schnarchern war es trotz der 10 Stunden nicht wirklich erholsam. Nach ein paar Müsliriegeln (alle anderen schmeißen wieder ihre Kocher an, wobei ich manches von deren gekochtem Matsch werder warm noch kalt essen möchte) packe ich meine Sachen und breche in den kühlen Morgen auf. Einziger Side Trip für heute ist Lake Wills und die Innes Falls. Nach gut einer Stunde biege ich dorthin ab, wieder mit Gepäck, der Lernprozess dauert. Den See erreiche ich auch, beim weiterlaufen zu den Falls wird es jedoch immer morastiger, so dass ich vorher umdrehe, da ich weder völlig versinken noch außerhalb des eigentlichen Tracks herumtrampeln will. Mit einigen Auf- und Abstiegen geht es an der nächsten Hütte (Windermere Hut) vorbei durch ein Hochmoor (Pine Forest Moor), von wo aus man in das 500 m tiefe Forth River Valley gucken kann. Den Fluss sieht man jedoch vor lauter Bäumen nicht. Direkt danach setzt ein leichter Sprühregen ein. Genug, um den Rucksack und die außenhängende Isomatte mit der Regenhülle zu schützen, zu wenig, um selbst Regensachen anzuziehen. Als nächstes geht es erstmals durch richtig dichten Regenwald hinunter in die Frog Flats, den niedrigsten Punkt des Tracks. Gegenüber dem ersten Tag ist es heute viel matschiger, aber dank Goretex-Schuhen bis über den Knöchel hoch, kann ich meistens einfach durchlatschen. Die Hose sieht bis zum Knie aus wie Sau, aber es ist ja nur Erde und Wasser. In dem Regenwald bleibe ich netterweise von Moskitos und Blutegeln verschont. Eigentlich ist das der Paradeabschnitt dieser Drecksviecher. Hinter den Frog Flats geht es die nächste Stunde wieder knackig hoch, bevor das letzte Stück wieder moderat eben wird und die Pelion Hut als heutiges Ziel auftaucht. Kurz nach meiner Ankunft fängt es doller an zu regnen und die von mir Überholten durften sich noch ihr Regenzeug anziehen. Heute sind hier auch einige Deutsche und man kommt mit vielen Leuten ins Gespräch. Abendessen: wieder Müsliriegel verschiedenster Geschmacksrichtungen. Anschließend auch hier früh in die Kiste.

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