10.000 m über der Südsee – 15.03.2009

Der letzte Toast ist gekrümelt, der letzte Joghurt gelöffelt. Es geht dem Ende entgegen.
Mit der letzten Scheibe Toast waren meine Marmeladenvorräte erschöpft. Die letzten Reste: ein paar Zentimeter Salami (kein Mann würde behaupten, es seien 30 cm) und 17 Teebeutel Pfefferminztee. Alles andere brav aufgegessen. Entsprechend ist heute auch das Wetter, bei der Suche nach einer Wolke muss man sich den Kopf verrenken.
Da ich bisher jeden Tagesbeitrag so genannt habe wie den Ort, an dem ich abends bin, habe ich für heute (Abflug 19:30 Uhr) großzügig auf 10.000 m über der Südsee entschieden. Vielleicht habe ich dann aber auch schon die Datumsgrenze überflogen und dann ist es viel ungewöhnlicher wann ich bin als wo ich bin. Willkommen in gestern! Südsee klang letzten Endes cooler.
Was fängt man heute mit dem Tag an? Mein Gepäck habe ich ins Schließfach gepackt, mein Fahrrad darf ich noch im Fahrradabstellraum belassen und habe dafür – welch gute Fügung – eine neue Zugangskarte erhalten. So kann ich später noch in den Aufenthaltsbereich, falls es noch Zeit totzuschlagen gilt. Da viele Läden auch am Sonntag aufmachen, habe ich mir noch ein Buch gekauft, damit der Flug nicht zu lang(weilig) wird. Als nächstes habe ich einen Spaziergang in den Stadtteil Parnell/Newmarket gemacht. Hier ist die Einkaufsstraße etwas ruhiger als in der Innenstadt, dafür viele heute gut besuchte Cafes. Im Starbucks Coffee den größtmöglichen Milchkaffee geordert und angefangen zu schreiben. Da es noch vor 12 Uhr mittags ist, kann ich ihn auch noch nicht veröffentlichen – ansonsten wäre auch der noch im gestern. Und sowas geht ja nur mit einem funktionierenden Flux-Kompensator ;-).
Heute morgen habe ich in die Starterliste des Kinzigtal-Triathlons geguckt und erfreut festgestellt, dass ich drinstehe. Danke fürs erfolgreiche Anmelden, Steffi! Allerdings vermisse ich Mr. SuperBee – was ist mit dir los, Leigh??? Hatte mich schon auf ein packendes Duell gefreut.
Beim Aufwachen heute morgen habe ich festgestellt, wie schön so ein Urlaub zum Abschalten ist. Ich habe an jemanden gedacht, mit dem ich beruflich ein wenig zu tun hatte und bin partout nicht mehr auf seinen Namen gekommen. Irgendwann fiel er mir aber doch wieder an. Vermutlich muss ich am Dienstag im Büro zunächst im Status eines Praktikanten resozialisiert werden.
So, jetzt ist 12 Uhr vorbei, der Milchkaffee ausgetrunken, später mehr.
Nach der Fortsetzung des ausgedehnten Spaziergangs habe ich auf dem Rückweg noch bei Mrs Higgins und ihren oven fresh cookies vorbeigeschaut, in der Jugendherberge etwas getrunken, Klamotten geholt und mich auf den Weg in Richtung Flughafen gemacht. Die ersten 12 km am Wasser entlang, wodurch ich dem Flughafen kaum näher gekommen bin, aber der nachfolgende Teil sollte dadurch etwas ampelfreier und entspannter werden. Allerdings ist es auch nicht ganz einfach, an einem Sonntag mit schönem Wetter am Wasser entlang zu fahren. Dass es einen getrennten Radfahrer- und Fußgängerstreifen gab, hat die Fußgänger nicht wirklich interessiert. Klingeln war zum einen durch den Wind schwer zu hören und hat zum anderen auch keine erschreckende Wirkung auf die Fußgänger auf dem Radweg. Ein beherztes lautes “Heyyy” brachte meistens Abhilfe. Irgendwann war sogar der Flughafen ausgeschildert, ohne dass es auf den Motorway führte und so war ich nach knapp 36 km in 1:40 am Flughafen. Die Dusche im Flughafen ist eine klasse Einrichtung, so dass ich gut erfrischt mein Rad auseinanderbauen und verstauen konnte. Die Schlange beim Check-in war recht lang, es dürfte eine dreiviertel Stunde gedauert haben. Aber ich hatte eh nichts großartiges vor. Immerhin konnte ich für den ersten Part bis San Francisco bereits einen Gangplatz F ergattern. 3-3-3 ist die Bestuhlung in der Boeing 777-200. In San Francisco muss ich nur wieder dran denken, da es jetzt nur den ersten Boarding-Pass gab. Entsprechend schnell verging die Zeit mit Sicherheitskontrolle, das letzte Bargeld im Form von Moro und Wasser unter die Leute zu bringen und ich muss mich beinahe sputen, hier noch ein paar Zeilen einzuklimpern. Seht es mir nach, dass ich in San Francisco nichts schreiben werde. Die Roaming-Online-Kosten dürften gewaltig sein für den inhaltlichen Mehrwert über einen Flug, der nur im Dunkeln über den Pazifik führt.
Bis dahin also, die nächste Meldung kommt aus der (kühlen) Wetterau!

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