Whangarei – 11.03.2009

79,5 km richtig geile Tour und 24 km, die mal wieder aufs neue bewiesen haben, dass die Benutzung des SH 1 und das Fahren in größeren Städten einfach Murks ist.
Frühstück mal wieder draußen auf der Terrasse, im Laufe des Tages sollte es jedoch noch etwas wolkiger werden, ein kräftiger Südwestwind aufkommen und 2-3 Regentropfen vom Himmel fallen. Aber zum Radfahren angenehmes Wetter, von der Windrichtung mal abgesehen.
Anstatt dass es an der Bay of Islands gerade und flach am Strand entlang geht, warten die ersten 6 km mit 150 hm auf. Nach der Fähre (1 Dollar, als 40 Eurocent, das erinnert mich irgendwie an die Preise der Königsteiner Elbfähre bei der Klassenfahrt in die DDR 1984) geht es über total ruhige Straßen hoch und runter. Nach 16 km bereits über 500 hm. Nach 20 km kommt der Abzweiger nach rechts zu einer Schotterstraße. GoogleMaps weist diese übrigens als die Hauptstraße gegenüber der geradeaus weiterführenden asphaltierten Straße aus. Leider steht dort “Road closed” und der gute Mann, der in seinem Wagen die Straße bewacht, lässt mich wirklich nicht durch. Zuviele Trucks, die dort heute unterwegs seien. Also muss ich außen rum, der Umweg sind ca. 10 km. Alles ist dort auch nicht geteert, immer wieder ist die Straße aufgerissen. Weiterhin sehr viel hoch und runter, nach 40 km sehe ich die Schotterstraße wieder einmünden. Bei 47 km gucke ich wieder auf den Höhenmesser, die 1000 sind bereits überschritten und nach 61 km geht es einen 5 km langen Anstieg hoch, von dem knapp 2 km aus einer geschotterten Baustelle bestehen. Oben nach 66 km sind es dann mehr als 1500 hm, ich sehe den Rekord von letzter Woche (1895 hm) bereits fallen, da noch knapp 40 km ausstehen. Dann wird es aber doch gemäßigter, zum Ausgleich kriege ich etwas mehr Südwestwind ins Gesicht. Nach 79,5 km ist aber die herrliche Einsamkeit vorbei, ich komme zurück auf den SH 1. Da heißt es nur Augen auf und durch. Ein Verkehrsaufkommen, bei dem man die Straße in Deutschland zum Radtraining meiden würde. Und auch könnte, nur hier ist es halt die einzige Straße, die hierher führt. Die letzten 7 km darf ich dann runter rollen. Diese etwa 25 km längere Strecke als direkt über den SH 1 war es aber auf jeden Fall wert, dass ich sie gefahren bin. Am Ende standen knapp 104 km mit 1865 hm auf der Uhr, nur 30 hm weniger als der Höchstwert dieses Urlaubs. Insbesondere die ersten 40 km an den Buchten der Bay of Island entlang waren sehr schön. Die vielen kleinen aber steilen Anstiege haben aber nochmal richtig dicke Beine gemacht und auf den meisten Abfahrten konnte ich auch nicht rollen lassen, da sie sehr kurvig waren. Insbesondere in Linkskurven bergab kann man davon ausgehen, dass die linke Hälfte der Spur unbefahrbar ist mit tiefen Löchern, Absackungen und Ausfahrungen.
Nelson hatte als Stadt etwa gleicher Größe deutlich mehr Charme. Vorhin bin ich noch ein wenig durchgeschlendert, es war aber bereits nach 6 Uhr, da hat alles geschlossen.
Die Jugendherberge wird von einem deutschen Paar geleitet und ist angenehm gemütlich und klein. Eine letzte Waschmaschine ist auch schon durch. Jetzt sitze ich hier in der Küche und denke beim Geruch der Essenszubereitung eines Mitbewohners, dass in ihm mit Sicherheit ein kleiner Feuerwehrmann schlummert. Oder warm lässt man das sonst so anbrennen???
Für morgen habe ich mir ein paar Dinge aus dem Lonely Planet rausgesucht, die man hier und in der Nähe machen kann. Die Wettervorhersage sagt durchschnittliches Wetter voraus, wie schon die ganzen letzten Tage, die auch alle schön waren.
An Fotos ist von heute nur eins mit dem Blick aus der Jugendherberge auf die Stadt hinunter dazugekommen. War zwar unterwegs alles nett anzuschauen, aber nichts wirklich neues bewegendes dabei.

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