Omapere – 06.03.2009

Fotos, Fotos, Fotos!
Heute lohnt es sich wieder zu gucken. Was zum Teil auch daran liegt, dass erst der eine Akku in der Ixus und dann ziemlich schnell danach auch der Wechselakku meinten, leer zu sein. Daher habe ich die meisten der Fotos von den riesigen Kauris nur mit dem Handy gemacht. Hier im Backpacker ging er dann aber wieder.
Die Wettervorhersage für heute lag gründlich daneben – und das volles Rohr zu meinen Gunsten. Statt der angekündigten Schauer und erst später nachlassenden Winde hatte ich den ganzen Tag über Sonnenschein, nur mäßigen Wind und sommerlich warme Temperaturen, ohne kühlende Brise in den Anstiegen manchmal schon fast zu heiß.
Die ersten 30 km sind flach mit ein paar kleinen Wellen drin. Dann geht es knackig auf 300 m hoch. Ich suche ständig nach den ersten Anzeichen für die mächtigen Kauri-Wälder, aber es sieht die ganze Zeit nur nach wellig-hügeligem Weide- und Ackerland aus. Irgendwann müssen die doch kommen. Nach 47 km bin ich nach einigem auf und ab am zunächst höchsten Punkt angekommen. An der Bude versorge ich mich mit Wasser und Cola und halte etwas Smalltalk mit dem Verkäufer. Von hier aus geht es 7 km abwärts und mittendrin entdecke ich am Straßenrand das Schild “Waipoua Forest” und der dichte Urwald beginnt. Zunächst geht es noch einige km runter, bis die Schotterstraße zum Visitor Centre (1,5 km) beginnt. Hätte ich mir auch sparen können, soviel interessantes war da nicht zu sehen. Aber 3 km Umweg sind bei der heutigen kurzen Etappe auch egal. Danach geht es 8 km moderat bergauf bis zu den “Kauri Walks”. Für 2 Dollar Parkgebühr wird auch mein Rad bewacht, der Parkplatz war früher Autoknackers Liebling. Von hier aus sieht man die “Four Sisters”, das sind 4 große Kauris, die an der Wurzel zusammengewachsen sind. Ein paar Fußminuten weiter steht mit “Te Matua Ngahere” der zweitgrößte aller Kauris. Der Durchmesser liegt bei 8 Metern, habe ich irgendwo gelesen. An der Krone sieht der allerdings ziemlich zerfleddert aus, den scheint es in den vergangenen 1-2000 Jahren einige Male gerupft und zerbröselt zu haben. Mit dem Rad einen km weiter gefahren geht es zu “Tane Mahuta”, dem echten Fat Boy unter den Kauris. Der sieht auch oben noch ganz fit aus. Das Foto, auf dem ich zum Größenvergleich mit drauf bin, zeigt dessen Größe recht eindrucksvoll. Danach geht es noch einige km bergauf, bis ich dann von 400 m aus dem dichten Wald zurück ins Weideland fast auf Meereshöhe runter rausche.
Unten noch ein Mars und eine Cola zur Stärkung für die letzten 12 km. Auf denen wartet noch ein richtig fieser steiler Hügel. Nur ca. 100 hm, doch recht steil. Ich bin zu faul, das auf dem mittleren Kettenblatt hochzuquälen und erteile mir großzügig Kleinblatterlaubnis. Vom Hügel aus kann man den Hokianga Harbour sehen und rollt die letzen beiden km runter ans Meer.
Die Unterkunft ist traumhaft gelegen, daher auch davon etliche Fotos. Schöner Garten mit Palmen, einer von Weintrauben überwucherten Pergola, und allerlei Obstbäumen. Orangen, Pfirsichen und allerlei unbekannten Gewächsen. Könnte das von Insekten zerfressene Obst in der Großaufnahme ein Granatapfel sein?
Direkt über die Straße geht es zum Strand und ich gehe endlich mal baden. Klasse war das! Winziger Wermutstropfen: Es gibt hier wieder Sandflies. Eine von ihnen musste es mir beweisen (dein letzter Beweis, Flatfly!) bevor ich mich mit Repellant eingesprüht habe.
Vom Autoverkehr war es heute wieder sehr angenehm. Morgen geht es in Rawene/Kohokohu über die Fähre und danach ist es hoffentlich noch mehr Nebenstrecke bis Kaitaia. Die Unterkunft in Kaitaia ist auch bestätigt worden, genauso wie die Tour am Sonntag über den Ninety Mile Beach und Cape Reinga.
Jetzt merke ich aber auch, dass der Urlaub sich seinem Ende nähert. Es sind nur noch gute 300 km mit dem Rad zu fahren, da ich ja ab Whangarei lieber den Bus nehmen werde.

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