Wellsford – 04.03.2009

1. Ich habe gelogen.
2. Die Tour muss ein wenig umgeplant werden.
3. Der Tag war anstrengend.

Zu 1: Ich hätte nicht gedacht, dass die 1740 Höhenmeter von der Etappe Hanmer Springs – St Arnaud über die Rainbow Road noch überboten werden. Wurden sie heute aber mit 1895 hm auf 122 km. Selbst die ca. 100 hm abgezogen, weil ich mich einmal verfahren habe und 1,7 km lang den Berg hoch- und wieder runtergefahren bin, hätte es gereicht.

Zu 2: Jetzt bin ich hier in Wellsford gelandet. Der Ort ist sowas wie ein Nadelör auf dem Weg nach Norden, wo der SH 16 wieder auf den SH 1 trifft. Busse fahren hier durch, vielleicht halten sie sogar an. Es gibt zwei Tankstellen (eine davon inkl. McDoof), eine angegliederte Fress- und Grundversorgungsmeile, aber keine preiswerte Unterkunft und auch sonst nichts besonderes, was es rechtfertigen würde, auf dem Rückweg nochmals 95 Dollar für das Motel zu bezahlen. Und als Routen blieben mir nur der gleiche Weg zurück oder über den recht befahrenen SH 1, den ich heute ganz bewusst vermieden habe. Also werde ich vermutlich von Whangerei einen Bus nach Auckland nehmen.

Zu 3: Beim Aufstehen war es bereits recht windig aus Osten, aber dazu sonnig. Heute mal Klassik-Frühstück und um halb zehn auf dem Rad gesessen. Im Pedallers Paradise war eine recht einfache Route aus der Stadt heraus beschrieben. Nach einigen Metern war ich schon auf der New North Road, die irgendwann in die Great North Road übergeht und aus der Stadt führt. Aber es bleibt der Verkehr einer echten Großstadt und ist nicht witziger, als die Eschersheimer Landstraße rauszufahren. Nur länger. Nach 15 km komm man in die Vorstädte, nach 20 km ist man fast draußen, nach 24 km verpasst man eine Abzweigung, fährt 1,7 km lang einen knackigen Anstieg hoch und wundert sich, dass die Grundrichtung zu Südwest statt Nord geworden ist. Oben das GPS angestellt und wieder runterrollen lassen. Nach 40 km komme ich auf den SH 16 zurück, der aus Auckland heraus ein Motorway war. Bis kurz vor Helensville habe ich noch den Wind schräg von hinten, danach viel seitlich und für einige km auch “richtig auf die Fresse” gekriegt. Bis Wellsford gibt es auf dieser Strecke “no services”, aber ein kleiner Hügel reiht sich an den nächsten. Während es auf der Südinsel eher die Makrowellen waren, sind es hier mehr die Mikrowellen. Höher als 210 m bin ich heute nicht gewesen. Entsprechend sieht die ganze Landschaft aus: Alles besteht nur aus Hügeln. Ein paar Bilder gibt es heute auch wieder.
Der Wind wird während des Tages immer stärker und es zieht mehr Bewölkung auf. Zwischendurch fallen sogar mal 3 Tropfen, mehr zum Glück nicht.
Hier gibt es wie geschildert nicht viel sehenswertes. Ich bekomme das letzte Zimmer im Motel, kurz danach steht draußen NO VACANCY.
Der Tag ging heute gut in die Beine durch die vielen Höhenmeter und den heftigen Wind. Jetzt sitze ich hier in einem Cafe, in dem es mediterrane Küche gibt: Pizza, Pasta, Kebap. Die Medium-Größe war durchaus genug. Als ich zunächst standardmäßig Large bestellen wollte, kam die Frage, ob ich die alleine essen wollte. Über der Bar hingen dann Teller für die jeweilige Größe und Large war in der Tat äußerst Large.
Leider kriege ich momentan auf der Wetter-Seite nicht viel Informationen angezeigt, allerdings scheint es wieder schlechter zu werden. Ich hoffe, dass alles Mistwetter über Nacht durchziehen möge. Meine morgige Unterkunft in Dargaville habe ich bereits per Email gebucht, die für übermorgen in Omapere auch schon angefragt. Sind dann jeweils kürzere Etappen mit 100 oder weniger km.

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