Hanmer Springs – 26.02.2009

Der Tag fängt bewölkt an, als ich in meinem Einzelzimmer-Riesenschlafsaal gegen 8:30 aufwache. Es gibt wieder Standardfrühstück (Toast, Nutella, Honig, Pfefferminztee). Da ich keinen Küchenanhänger durchs Land ziehen will, bleibt die Abwechslung auf der Strecke. Außerdem freue ich mich jetzt schon wieder auf richtiges Brot. Um kurz nach zehn mache ich mich auf den Weg. Es stehen 140 km nach Hanmer Springs auf dem Plan. Das ist auch eine unverkürzbare Etappe, denn auf dem Weg liegen eine Tankstelle nach 45 km, ein Motel mit warmen Quellen nach 60 km (machte aber einen teuren Eindruck) und ansonsten NICHTS. Also schleppe ich heute 3 Liter Wasser mit mir herum.
Die ersten 37 km geht es bergan, zuerst kaum merkbar, am Ende aber halbwegs knackig, bis ich auf dem Rahu-Saddle in knapp 700 m Höhe bin. Dabei fließt der Inangahua River immer neben mir. Er wird immer schmaler und kleiner, kurz bevor ich oben bin, ist er weg. Es folgt eine nette 7 km lange Abfahrt zur Springs Junction. Von dort aus geht es erst gemächlich am nächsten Fluss entlang, die letzten 5 km bis zum Lewis Pass (ca. 900 m) werden wieder recht anstrengend. Auch nach dem Lewis Pass dominiert noch die üppige Westküsten-Vegetation. Erst später prägen die kahleren Berge des Ostens wieder das Bild der Landschaft. Entlang des Lewis River geht es hinunter, der oben auf 18kommairgendwas abgesackte Schnitt durchbricht wieder die 20er-Marke. Später heißt er dann Waiau River, leider sind seine Schluchten zu eng für Fluss und Straße, also weicht die Straße über die umliegenden Hügel aus. So sollen es am Ende über 1700 Höhenmeter werden. Bis zum Rahu Saddle hatte es sogar ein paar Tropfen geregnet, auf dem Weg nach Hanmer Springs wird es aber immer schöner und sonniger. Wie an allen Tagen ist der Wind recht schwach und kommt leicht von hinten. Das ist für NZ eher ungewöhnlich. 2 km vor dem Ziel werde ich noch amtlich aufgehalten. Da die letzten 9 km nach Hanmer Springs eine Sackgasse sind, kann man hier gut eine Touristenbefragung vornehmen. Ich bin für heute der erste Radfahrer. Aber es liegt eigentlich auch nur auf irgendeiner Radfahrer-Route, wenn man die Rainbow oder die Molesworth Road fährt. Für alle normalen, die nicht 140 km fahren, bietet es sich nicht an, da die Übernachtungsmöglichkeiten fehlen.
Einmal wollte ich auf einem Rastplatz an der Strecke Pause machen, aber da sind gleich die Sandflies angekommen, also nichts wie weiter.
Bis auf den Island Saddle, der morgen kommt und mit 1347 m auch der höchste ist, müsste ich jetzt alle wichtigeren Pässe der Alpen gefahren sein.
Hier bin ich in der Jugendherberge eingekehrt, 3-Bett-Zimmer mit vernünftigen Betten. Zunächst ging es einkaufen. Es gab frische Erdbeeren (die im deutschen Sommer sind aber leckerer). Nach dem Duschen wurde ordentlich gefuttert, nachdem die Tagesernährung wieder bei 2 Bananen und 4 Müsliriegeln lag.
Die Wettervorhersage für morgen ist ganz gut. Trocken und wenig Wind mit moderaten Temperaturen. So kann das Unternehmen Rainbow Road angegangen werden. Werde morgen noch in der Tourist Info vorbeigehen umd fragen, ob irgendwas dafür zu beachten ist (ab-/zurückmelden etc.). Dann geht es von hier (385 m hoch) über den Jacks Pass (869 m) ins Tal des Clarence River. Den ganz hoch, über den Island Saddle (1347 m) und den Wairau River wieder runter. Zuerst 100 km Schotter und dann 12 km Asphalt. Das wird zur staubigen Materialprobe werden.
Ein paar neue Bilder von heute gibt es auch.

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