Franz-Josef-Glacier – 23.02.2009

Ich bin zwar tagsüber nicht nass geworden aber für heute kann ich fast null km Radfahren vermelden. Es hat die ganze Nacht durchgepisst und den Tag über weiter. Also habe ich morgens den Hostel-Betreiber gefragt, ob ein Bus in Richtung Franz-Josef-Glacier fährt. Der ging dann um 11 Uhr. Der Busfahrer sagte allerdings, “you are a lucky man”, denn er hatte keine gebuchten Zusteigepassagiere und wäre vorbeigefahren, wenn nicht zufällig jemand in Haast (where the time stands still) hätte aussteigen wollen. So bin ich inkl. Mittagspause 3,5 h mit dem Bus durch den Dauerregen gefahren. Die Bäche und Flüsse, die wir überquert haben, waren schon recht reißend geworden durch den tagelangen Regen.
Hier bin ich mal wieder in der Jugendherberge, die ziemlich groß ist. Außerdem volles Rohr auf der japanese standard travel route. Die Gletscher sind ein Muss in der Kürze von deren Zeit. Die sind übrigens auch die einzigen, die mit Hartschalen-Rollkoffern unterwegs sind.
Im mixed room bin ich heute der einzige Kerl mit drei Mädels, die vom Alter eher meine Töchter sein könnten. Aber den Knopf für die Heizung haben sie schon gefunden. Werde vermutlich beim Zubettgehen das Fenster aufreißen müssen. Das ist natürlich mit einem Fliegengitter versehen, denn wir sind hier mittlerweile in der Hochburg der Sandflies angekommen, wie ich heute morgen beim Warten auf den Bus schmerzlich feststellen musste. Da haben zwei von den Freunden ihren letzten Stich gesetzt, bevor sie zu Flatflies wurden. Danach hatte ich sofort das Repellant rausgeholt und eine Runde gesprüht.
Am späteren Nachmittag bin ich noch zum Gletscher rausgefahren. Sind etwa 4 – 5 km über einen Matschweg. Von da habe ich dann einen ca. Zweistündigen Track gemacht, auf dem irgendwann auch ein Schild mit danger, experienced etc. stand. Trotz aller Schwierigkeiten war an keiner einzigen Stelle ein Shimano-SPD-Cleat eingelassen, wo ich hätte einklicken können ;-). Beim ersten zu überquerenden Bach habe ich mir noch Schuhe und Socken ausgezogen, danach bin ich einfach durchgelatscht, da eh alles halbwegs nass war. Ich war dann auch kurz davor, den Gletscherfluss zu durchqueren, weil der Weg zum Ausgangspunkt so viel kürzer gewesen wäre und ich außerdem eine bessere Frontalsicht auf den Gletscher gekriegt hätte. Letzten Endes war mir aber doch zu viel Strömung drin und ich habe mich den Warnschildern gefügt. Zurück am Ausgangspunkt habe ich dann den anderen Weg entdeckt, bei dem man nach 5 Minuten Fußweg die gewünschte Frontalansicht hatte, wenn auch etwas weiter weg. War aber dennoch auch eine schöne Wanderung. Und bei den Bildern gibt es heute ganze viele,Gletscher- und Regenwaldbilder zu sehen.
Heute abend dann das gleiche Erlebnis wie 1995 in Fox-Glacier (23 km entfernt): Die Wolken reißen auf und die Sonne zeigt sich nochmals kurz. Vielleicht wird es ja morgen endlich mal wieder ein schöner Tag. Morgen wird aber auf jeden Fall bis Hokitika geradelt, sind gute 130 km. Will aber zeitig los, um die Ankunft des Busses zu erwischen, der um 16:50 dort ist. Heute morgen habe ich nämlich meinen Brustgurt vom Pulsmesser liegen gelassen, aber schon mit dem Hostel gemailt, dass er ihn dem Busfahrer mitgibt und der ihn in Hokitika mir gibt oder ihn an der Tourist Info abgibt, wo er eh hält. Dementsprechend wird es für morgen keinen Durchschnittspuls geben, oder sagen wir einfach wieder 120?!
Um die Fotos noch etwas übersichtlicher zu gestalten, werde ich Meik (Achtung, das ist eine Vorwarnung!) noch die index.php zuschicken, damit er eine kleine Änderung dran vornimmt. Einen puren Texteditor hat mein Handynämlich nicht. Im Dateinamen enthalten die Bilder alle am Anfang das Datum und dann eine fortlaufende 3stellige Nummer, könnt ihr euch unter den Bildeigenschaften anzeigen lassen, um es besser einzusortieren. Das soll dann automatisch ausgegeben werden.
Kann jemand mal nach einem Freeware-Texteditor googlen und mir den Dowload-Link an thorsten.moeller@wechselzone schicken? Ich ahnte ja nicht, dass ich hier noch “programmieren” muss.

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